Wenn ihr so ähnlich drauf seid wie ich, beschließt ihr irgendwann einfach, dass die Erntezeit vorbei ist. Und trotzdem machen die Pflanzen einfach weiter! Verrückt, oder?
Ich habe jetzt den Garten so weit winterfest und dabei habe ich einfach noch jede Menge grüne Tomaten von den Sträuchern geholt, die im Gewächshaus standen. Jetzt ist Geduld nicht gerade meine große Stärke, so dass ich keine Lust habe, sie wochenlang nachreifen zu lassen und mal ehrlich - soooo doll und aromatisch schmecken sie dann ja auch nicht. Also wohin damit?
Na klaaar, wer mich schon ein bisschen kennt, weiß, dass ich Chutneys in jeglicher Form liebe, also machen wir ein Chutney damit.
Jetzt höre ich manche von euch laut ausrufen: Aber grüne Tomaten sind doch giftig!!! Und vom Kochen geht das Gift auch nicht weg!
Richtig ist, dass grüne Tomaten das Alkaloid Solanin enthalten, was wirklich giftig ist und vor Fressfeinden schützen soll. Aber warum gibt es dann "Fried Green Tomatoes" in den amerikanischen Südstaaten und die erfreuen sich alle noch bester Gesundheit?
Grundsätzlich können erwachsene Menschen rund 200mg Solanin zu sich nehmen, bevor Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen oder Durchfall auftreten. Größere Mengen können allerdings zu Lähmungen führen und das zentrale Nervensystem schädigen und ab 400mg ist Dein Leben in Gefahr.
Wenn Du also vom "Worst Case" ausgehst, dass 100g grüne Tomaten 32mg Solanin enthalten, könntest Du knapp 600g Tomaten zu Dir nehmen.
Aber wir wollen natürlich kein Risiko eingehen, darum ist ein Chutney die perfekte Lösung, da wir davon keine Unmengen zu uns nehmen, und durch die anderen Zutaten wird das Solanin noch einmal "verdünnt".
ACHTUNG: Kinder sollten lieber nichts vom Chutney naschen, da durch ihr geringes Körpergewicht eine größere Gefahr der Vergiftung besteht!
Recherchiert gerne noch ein bisschen, wenn ihr euch unsicher seid. Wenn ihr bereit seid, kann's losgehen:
Grüne Tomaten Chutney
Für 5 mittelgroße Gläser benötigt ihr:
1kg grüne Tomaten
3-4 Zwiebeln
3-5 Zehen Knoblauch (je nach Geschmack)
1 TL Pfeffer
2 TL Salz
1EL Olivenöl
300-500g braunen Zucker
300-500ml Apfelessig
Gewürze nach Geschmack:
Curry
Kreuzkümmel
Cayennepfeffer
Schneidet Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch in grobe Stücke.
Das tolle ist, dass ihr die Tomaten nicht schälen müsst!
Cocktailtomaten könnt ihr einfach vierteln, größere Tomaten sollten auf jeden Fall gewürfelt werden.
Wenn ihr alles geschnibbelt habt, ist der anstrengendste Teil auch schon vorbei, denn ab jetzt wird es wirklich super easy.
Erhitzt das Öl bei mittlerer Hitze in einem ausreichend großen Topf.
Schwitzt Zwiebeln und Knoblauch an, dass sie ein wenig glasig werden.
Dann kommen auch schon die Tomaten dazu!
Lasst sie auch ein wenig anschwitzen und löscht das ganze dann mit dem Essig ab.
Gebt jetzt auch den Zucker und die Gewürze hinzu und lasst alles einmal ordentlich aufkochen.
Jetzt reduziert ihr auf geringe bis mittlere Hitze und ab jetzt heißt es warten.
Fangt erst mal mit 300g Zucker und 300ml Essig an. Je nachdem, wie viel Flüssigkeit die Tomaten verlieren müsst ihr noch Zucker oder Essig nachgeben.
Probiert zwischendurch immer mal, würzt eventuell noch nach und achtet darauf, wie sich die Konsistenz entwickelt.
Es dauert auf jeden Fall eine Stunde, bis das Chutney fertig ist, eventuell kann es sogar länger dauern!
Fertig ist das Chutney, wenn es eine richtig dickflüssige Konsistenz erreicht hat. Das könnt ihr gut prüfen, wenn ihr umrührt - ist die Spur vom Kochlöffel noch kurz auf dem Boden des Topfes zu sehen? Dann ist es perfekt!
Füllt das Chutney in die vorbereiteten, sterilisierten Gläser und kocht es nochmal ein. Wie das geht, findet ihr hier.
So hält sich das Chutney ein Jahr lang in eurem Vorratsregal (denkt dran, dass es beim Öffnen knacken muss!)
Das Chutney schmeckt ganz köstlich zu allem Gegrillten, zu herzhaftem Käse oder auch einfach pur als Brotaufstrich!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
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