Ja, ich weiß, es ist schon fast November, aber ich habe heute beim Einkaufen im Supermarkt noch richtig schöne Zwetschgen gefunden. Viele kennen sie vielleicht auch als Pflaumen, aber bei uns daheim hieß es immer Zwetschgen, da meine Mama eine echt Fränkin war.
Dort, wo ich aufwuchs, war's übrigens der "Quetschekuche" - Hessen lässt grüßen ;-)
Sicherlich sagen viele von euch, dass der Kuchen ihrer Mama der allerbeste Kuchen ist - ich lehne mich heute mal aus dem Fenster und sage:
Der Zwetschgenkuchen meiner Mama ist der weltbeste Zwetschgenkuchen - saftig, süß, aber nicht zu süß und schmeckt sogar noch am übernächsten Tag klasse, falls denn etwas übrig bleibt!
Wir waren zu Hause vier Kinder und meist musste meine Ma Samstags zwei Bleche machen - einen zum sofort essen, so lange er noch heiß war und einen für den Sonntag! Wir waren echte Heuschrecken :D
Ihr braucht:
Für den Teig
200ml lauwarme Milch
1 Hefewürfel
ca 450g Mehl
75g Zucker
1 Ei
75g weiche Butter
Für den Belag
1kg Zwetschgen, gewaschen und entsteint
ca 1/2 Päckchen Vanillezucker
120g Mehl
75g Zucker
70g weiche Butter
Gebt das Mehl in eine große Schüssel und schiebt mit einem Kochlöffel das Mehl an den Rand der Schüssel, so dass eine Mulde entsteht. Bröckelt die Hefe klein in die Mitte der Mulde, gebt den Zucker dazu und schüttet vorsichtig die lauwarme Milch dazu. Löst die Hefe nun vorsichtig auf, so gut es geht.
Lasst die Hefemilch zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen.
Anschließend gebt ihr das Ei und die weiche Butter dazu und verknetet alles ordentlich.
Ich fange meistens mit den Knethaken des Rührgeräts an und erledige den Rest dann per Hand. Der Teig sollte nicht mehr an euren Händen kleben, aber dennoch geschmeidig sein. Gebt eventuell beim Kneten noch etwas Mehl hinzu. Jetzt darf der Teig wieder zugedeckt an einem warmen Ort für 50 Minuten gehen.
Während der Teig geht, habt ihr genügend Zeit, das Kilogramm Zwetschgen zu entsteinen (uff, es ist sooo eine Arbeit, aber es lohnt sich!) und die Streusel vorzubereiten.
Für die Streusel einfach alles zusammenkippen und beherzt mit den Fingern durchkneten, bis es die richtige Konsistenz hat. Wer mag - und ich mag! - gibt noch eine Prise Zimt dazu!
Hat der Teig fertig geruht, knetet ihn mit der Hand noch einmal ordentlich durch (evtl. nochmal Mehl zugeben), bevor ihr ihn auf ein ca. 40x30cm großes Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist ausrollt.
Extratipp: Erst mal auf auf dem Backpapier auf die ungefähre Größe ausrollen, auf das Blech heben und dann mit den Händen auf die Blechgröße ziehen.
Belegt den Teig dicht an dicht mit den Zwetschgen. Sie stehen ein bisschen schräg und lehnen sich quasi aneinander an.
Eventuell müsst ihr am Ende noch mal nachbessern, wenn ihr zu dicht oder zu locker belegt habt, das kann leicht passieren. Ihr könnt aber auch das Blech mit Äpfeln auffüllen, wenn die Zwetschgen nicht ganz reichen!
Überhaupt: der Kuchen schmeckt als Apfelkuchen genauso gut!
Bestreut die Zwetschgen mit dem Vanillezucker und verteilt die
Jetzt schiebt das Blech in den Ofen und stellt ihn auf 190 Grad Ober-/Unterhitze! Ja, ihr lest richtig, ohne Vorheizen! Dadurch geht der Teig noch einmal und wird extra fluffig und locker.
Backt den Kuchen für 35 - 45 min (immer mal wieder nachschauen)
Wie gesagt - früher zu Hause aßen wir den Kuchen, wenn er soweit abgekühlt war, dass wir uns nicht mehr die Schnute verbrannten. Ich empfehle euch sehr, das ebenfalls zu probieren!
Könnt ihr euch vorstellen, wie das duftet und wie herrlich das ist, wenn die Schlagsahne langsam den warmen oder heißen Kuchen entlangläuft...?
Natürlich schmeckt er auch ohne Schlagsahne herrlich saftig.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit!
In den kommenden Tagen gibt's auch das Zwiebelkuchenrezept meiner Mama - auch dafür ist es noch nicht zu spät im November!
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